Am 3. Mai feiert Polen den Tag der Verfassung (polnisch: Święto Konstytucji 3 Maja), der zu den wichtigsten nationalen Feiertagen des Landes zählt. Dieser Tag erinnert an die Annahme der Verfassung von 1791, die als eine der ältesten kodifizierten nationalen Verfassungen in der Welt gilt.
Die Verfassung vom 3. Mai wurde in einer Zeit politischer und sozialer Spannungen geschaffen, als das Land zwischen den mächtigen Nachbarn Russland, Preußen und Österreich aufgeteilt zu werden drohte. Die Verfassung zielte darauf ab, die interne Regierungsstruktur zu reformieren und die Souveränität Polens zu stärken. Sie führte wichtige Reformen ein, wie die Trennung der drei Gewalten – Legislative, Exekutive und Judikative – und schränkte die Macht des Adels ein, indem sie die Rechte der Bürger stärkte.
Der Tag der Verfassung wurde erstmals 1791 gefeiert, verlor jedoch an Bedeutung nach den Teilungen Polens und der anschließenden Aufhebung der Verfassung. Nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit 1918 und erneut nach dem Fall des Kommunismus 1989 wurde der Tag der Verfassung wieder als nationaler Feiertag in Polen etabliert.
Die Feierlichkeiten am 3. Mai umfassen Paraden, patriotische Veranstaltungen und Konzerte. In vielen Städten, insbesondere in der Hauptstadt Warschau, finden offizielle Zeremonien mit der Teilnahme von Staatsführern und diplomatischen Vertretern statt. Der Tag ist auch eine Gelegenheit für die Polen, ihre nationale Identität und Geschichte zu reflektieren und zu feiern.